Montag, 30. April 2018

Mutterschaft und Zitronen

Manchmal ist es wie mit Zitronen. Sie schauen wunderschön aus, verlockend und erfrischend - vor allem, solange sie unerreicht hoch am Baum hängen. Pflückt man sie, dann sieht man schon ihre unterschiedliche Beschaffenheit, die Unebenheiten und auch kann man nicht einfach rein beißen und sie genießen. Man muss sie erst ausquetschen, um an den guten Saft zu kommen und auch dieser ist im ersten Moment sauer und fast ungenießbar. Fügt man jedoch wenige Zutaten hinzu, so bekommt man die schönste Limonade, die eine ganze Familie mit Freude und Vitaminen versorgt. 


Zitronen
Manchmal kommt mir Mutterschaft, ohne die Hilfe des Heiligen Geistes, vor wie Zitronen - reich an wertvollen Dingen, aber nicht richtig genießbar. Ohne sein "Ausquetschen" und ohne seine "Zutaten" bleibt das Muttersein oft sauer und irgendwie ungenießbar. Vielleicht hinkt der Vergleich etwas aber mich machen meine Kinder einfach immer wieder "sauer" und, ich zumindest, brauche dringend den Input des Heiligen Geistes, damit daraus etwas Wohlschmeckendes und Schönes wird.

Viele Jahre meines Lebens habe ich damit verbracht das Muttersein ausschließlich wie die noch am Baum hängenden Zitronen zu betrachten - wunderschön anzusehen, begehrenswert und auch scheinbar unerreichbar weit weg. Da wusste ich noch nichts von der wahren Beschaffenheit und wie schmerzhaft es sein kann ausgequetscht zu werden, wie sauer und voller Kerne der Inhalt sich gebärden kann. Aber ich wusste auch nicht wie köstlich es tatsächlich ist, wenn die passenden Zutaten dazu kommen, Kinder erblühen, Freude und Lachen hervor quillt und man die Frucht des Prozesses regelrecht schmecken kann. 

Und dann wird Limonade draus

Konkret hatte ich gerade einige "saure" Tage. Unser Baby wächst und gedeiht, aber durch den dicker werdenden Bauch wird einiges beschwerlicher. Mit meinen munteren und sehr aktiven Buben bin ich voll gefordert und ich komme eigentlich jeden Tag an meine körperlichen und nervlichen Grenzen. Da braucht es oft nur Kleinigkeiten und schon sitze ich in einem gedanklichen Sumpf, aus dem ich mich nur schwer selbst herausziehen kann. (Da bin ich in einem Prozess. Dankenswerter Weise nimmt mein Mann seine geistige Autorität wahr, zieht mich immer wieder raus und hilft mir zurück unter den Baum des Lebens zu kommen - aber das Thema wäre einen eigenen Blog wert!)

Unser zweiter Sohn Linus hat gerade eine ausgeprägte Nein-Phase. Seine Phantasie und deren unnütze Ausführung kennen keine Grenzen - immer wenn es einmal angenehm leise wird, klingeln in meinem Hinterkopf die Alarm-Glocken. 
Sodann finde ich ihn auch regelmäßig irgendwo selig experimentierend und mir ein stolzes "Lini-selber-macht" entgegen schleudernd, während er beispielsweise mit der neuen Seife das Bad "putzt" oder ich gerade noch verhindern kann, dass er mit dem größtmöglichen Küchenmesser Apfel und Finger gleichzeitig in Stücke schnibbelt. Wenn das am Nachmittag passiert, wo meine Reserven drohen zuneige zu gehen, und mein Ältester gleichzeitig beschließt, heute wegen irgendeines Themas auf Konfrontation zu gehen, dann kracht es in unseren vier Wänden gewaltig und von Gottes Königreich ist weit und breit nichts zu sehen und zu spüren. Oft sind dann zwei von uns in Tränen - wobei es eher selten die beiden Buben sind. Dann sehne ich mich für einen ganz kurzen Moment zurück an den Zeitpunkt, wo Mutterschaft noch eine verlockende, ferne Frucht hoch am Zitronenbaum schien und ich nichts von ihrer konkreten Beschaffenheit wusste.

Solche Szenen sind wahrscheinlich jeder Mutter mehr oder weniger bekannt. Der Hormoncocktail einer Schwangerschaft tut das Seinige dazu und so bin ich regelmäßig an dem Punkt, wo ich nicht weiter weiß. Und dennoch ist mir im tiefsten Inneren klar, dass genau hier und genau in solchen Momenten Gott jede Versorgung für mich bereit hat, dass es sein Herz und Wille für mich ist, dass aus meinen Zitronen köstlichste Limonade wird. Er ist hier - in meinem Mutter-Sein. Nicht nur dann, wenn es schön ist. Nur ich bin nicht immer so positioniert, dass ich auch empfangen kann, was er mir anbietet. 

Anders vor ein paar Tagen, als mich folgender Bibelvers ansprang: 

"Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! 
Ich will euch erquicken." Matthäus 11.28

Ich wusste, dass er in diesem Moment zu mir spricht: 
"Gib her Isi, was dir mühselig ist und dich drückt. Vertrau mir deine Buben an. Deine Ausbrüche werden ihnen nicht schaden. Sie können deine dünnen Nerven aushalten. Ich bin hier um Dich dich zu erquicken!" 
Und er spricht weiter: 
"Nimm mein Joch auf dich und lerne von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und du wirst Ruhe finden für deine Seele.
Er weiß genau, dass ich in diesem Moment nur sehr laut höre: 
"Nimm mein Joch auf Dich" 
und dabei innerlich aufseufze, deswegen spricht er nochmal deutlicher: 
"Mein Joch ist sanft, Isi, meine Last ist leicht!! Gib mir, was dich drückt und nimm von mir, was du brauchst. Ich versorge Dich..." 

Da kommt Leo rein, dem ich zuvor unter Tränen erklärt habe, dass Mamis Nerven heute hauchdünn sind, streckt seine Arme aus so weit er kann und sagt mit dem Brustton der Überzeugung: "Mami, meine Nerven sind dafür heute soooo dick!!" Ich schließe die Augen, Leo in die Arme und muss lachen und plötzlich bin ich in meinem inneren Garten und Jesus reicht mir ein Glas Limonade. Und ich sehe Jesus lächeln und lerne einmal mehr, dass seine Versorgung oft auf ganz anderen Wegen kommt, als ich es erwarte. Und dann will ich nicht zurück unter den Zitronenbaum, sondern nehme das Glas Limonade aus seiner Hand und genieße die Ruhe in meiner Seele die ich, mit jedem Schluck den ich trinke, empfange. 

Ich bete, dass jede Mutter diese Woche Limonade in Fülle bekommt!

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Achtung:

Diesen Donnerstag ist wieder Fürbitte für Mütter und Familien im Gebetshaus und ich lade Euch ein, zu kommen oder Euch dort wo ihr seid, mit uns eins zu machen und in den geistigen Kampf für die Mutterschaft zu gehen! 

Das Treffen findet ab sofort immer um 10:00 Uhr statt. Der erste Donnerstag im Monat bleibt.

Nächstes Treffen also:

Donnerstag, 3.5. 10:00 Uhr im Gebetsraum des Gebetshauses Augsburg.
Danach gemeinsames Kaffee trinken.

Zum Vormerken: dann wieder am 7.6. um 10:00 Uhr!

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