Dienstag, 26. Januar 2021

Beim Namen gerufen

In letzter Zeit begegnet es mir immer häufiger, dass Eltern ihren Kindern bereits im Mutterleib ihren Namen geben. Anfangs fand ich das etwas befremdlich, kannte ich es aus der Tradition doch eher, dass der Name schön geheim gehalten wurde bis nach der Geburt. Zudem war es früher auch nicht so einfach das Geschlecht des Kindes zu wissen und so den richtigen Namen zu geben. Jetzt sind  die Zwillinge meines Bruders schon über ein Jahr alt. Wir kannten sie bereits Monate vor ihrer Geburt mit Namen. Sie wurden von ihren Eltern bereits beim Namen gerufen, als sie noch im Mutterleib geformt wurden. Auch Gott tut das. In Jesaja 49,1 lesen wir "Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen, als ich noch im Schoss meiner Mutter war, hat er mich beim Namen genannt."

Vor einiger Zeit hat eine Freundin mir erklärt, warum sie und ihr Mann entschieden haben ihrer Tochter bereits einen Namen zu geben und diesen auch jedem zu erzählen, bevor das Kind geboren war. Sie meinte, dass in ihrem Umfeld viele Menschen seien, die zum Thema Abtreibung keine klare Meinung hätten und sie wolle dafür sensibilisieren, dass sie keinen Zellhaufen im Bauch habe, sondern einen Mensch. Mich hat das sehr berührt.
Nachdem mein Mann und ich bis zur Geburt unserer Kinder ihr Geschlecht nicht wussten, haben wir ihnen ihren Namen erst anschließend gegeben. Dennoch haben wir Namen auf dem Herzen gehabt, Namen in der Schwangerschaft erwogen. Der Name gibt dem Menschen Identität. Er sagt aus, dass es um einen Mensch mit Würde und Rechten geht. 
In einer Zeit wie der unsrigen, wo Kinder zu tausenden im Mutterleib getötet werden, finde ich es daher wunderschön, wenn wir die Kinder beim Namen nennen sobald sie existieren. 

Mittwoch, 22. Mai 2019

Nicht wie bei Räubers

Nachdem mir vor zwei Wochen eine Freundin von dem Buch "Nicht wie bei Räubers" vorgeschwärmt hat, habe ich mir ein Exemplar bestellt, um es unserm Sohn Leo vorzulesen. 

Irgendwo in meiner Erinnerung hat etwas geklingelt und ich meinte mich wage zu erinnern, dass es mir vielleicht als Kind vorgelesen wurde (oder meinen kleinen Schwestern - da ich bei erster Erscheinung schon 12 Jahre alt war) und so dachte ich, es ist vielleicht eine gute Lektüre für meinen Ältesten.

Ich habe es also dem Leo vorgelesen - ist ja ein Kinderbuch - und dabei bereits gestaunt, was das mit meinem und mit dem Herzen meines Sohnes macht. Es erzählt die Geschichte von Tom, der bei Räubers aufgewachsen ist und von einem König gerettet wird. Nach und nach lernt er diesen König, dessen Sohn und sein Reich kennen. Durch die Lektüre dieses Buches hatten Leo und ich in den letzten Tagen nicht wenige Gespräche über Gott den Vater, Jesus, den Königssohn, sein Wesen, seine Liebe und was diese mit uns Menschen macht und welche Vollmacht uns tatsächlich gegeben ist, weil wir seine Kinder sind. Leos Herz ist weit offen und ich darf sehen, wie diese Wahrheiten hineinfallen, ihn bewegen und irgendwie zum wachsen bringen. Heute ist er zu seinem besten Freund abgewandert mit einer Bibel unterm Arm, die er vor Monaten beim Lost and Found im Gebetshaus gefunden hat. Es war seitdem seine Bibel und heute Mittag bat er mich vorne reinzuschreiben: "Für meinen Freund  B. vom Leo", es einzupacken und erklärte mir, dass er seinem Freund diese Bibel schenken möchte, damit dieser Jesus besser kennenlernt. 




https://www.ddmedien.com/raeubers.../nicht-wie-bei-raeubers-buecher/870/nicht-wie-bei-raeubers...-ursula-marc
Erster Band von "Nicht wie bei Räubers"


Jetzt erwische ich mich dabei, wie ich "Nicht wie bei Räubers" selbst bereits zum zweiten Mal lese - nur für mich und nur um die Botschaft über diesen wunderbaren König in mich aufzusaugen. Ich bin zutiefst angerührt, angesprochen und stelle mich beim Lesen wie unter einen Wasserfall. Ich bin Tom und gleichzeitig Isi und beim Lesen erlebe ich nicht nur Toms Abenteuer, sondern sehe meine Wege mit Gott und wie ich immer wieder bei Räubers lande und doch immer wieder zurückkehren darf zum Vater und mehr und mehr lernen darf, wie die Dinge in seinem Reich funktionieren. Dieses Kinderbuch, merke ich, ist bei weitem nicht nur ein Kinderbuch, sondern ein starkes Werkzeug der Verkündigung. Gerade in diesen Tagen verkündigt es meinem Herzen die befreiende Wahrheit vom Evangelium und wie ein Kind kann ich diese Wahrheit nochmal neu und frisch aufnehmen. Wer gerade Durst nach mehr Reich Gottes verspürt, dem möchte ich dieses Buch ans Herz legen - ich bin zutiefst erschüttert wie sehr der Heilige Geist durch diese Geschichte zu mir spricht!!

Leo und ich haben gestern gemeinsam den zweiten Band bestellt und ich weiß nicht, wer von uns sich mehr drauf freut!

Gesegnete Mutter mit ihren großen Söhnen

Dienstag, 14. Mai 2019

Hieronymus und Unplanned

Lange habe ich nicht geschrieben und es wird Zeit, dass ich Euch unseren wundervollen Familienzuwachs vorstelle:

Hieronymus Maasburg

Brüder
Er ist eine einzige Wonne, immer fröhlich, geliebt von seinen großen Brüdern und einfach ein Bündel an Spaß, Energie und Freude. Wir sind total dankbar und begeistert, dass er seit dem 15. August 2018 unsere Familie bereichert.

(Danke Valerie Fürstenberg für die wundervollen Fotos!!!!)
Hieronymus mit Mami und Papi




Und gerade weil Hieronymus so eine Freude ist, möchte ich Euch  gleichzeitig auf einen Film aufmerksam machen: Unplanned
Er ist in den USA angelaufen und sehr umkämpft. Er erzählt die wahre Geschichte von Abby Johnson, die viele Jahre für Planned Parenthood gearbeitet hat, bis sie mit eigenen Augen gesehen hat, was mit einem Kind während einer Abtreibung geschieht. 
Und was sie gesehen hat, hat alles verändert.
 Schaut Euch den Trailer an!! 

Seid gesegnet!



Donnerstag, 27. September 2018

So viel mehr als ein Auto


Vor einigen Monaten haben wir begonnen für ein neues Auto zu beten. Wir erwarteten im August Kind Nummer drei und das Auto, was wir fuhren, war dabei langsam aber sicher den Geist aufzugeben. Unsere beiden Buben waren mit vollem Eifer dabei und so wurde die Bitte um ein neues Auto fest ins Abendgebet integriert. Leo schoss sich auf einen blauen VW-Bus ein, weil sein bester Kindergartenfreund einen blauen VM-Bus hatte und Linus betete ganz nach dem Motto „betet, als hättet ihr bereits empfangen“ und dankte jeden Abend einfach für das neue Auto, das wir bekommen.

Vor einigen Wochen meldeten sich meine Eltern bei uns. Sie waren auf ein Auto gestoßen, welches gut gepflegt in einer Garage stand und einen Käufer suchte. Dabei hatten sie an uns gedacht. Es war ein 10 Jahre altes, solides Gefährt mit 250000 km drauf. Sie meinten, sie würden es für uns verhandeln, wenn wir möchten und uns schenken. Nun waren wir hin und her gerissen. Wir beteten schon seit einiger Zeit um ein Auto und hier kam nun eins. Es war eine Option, auch wenn es nicht dem entsprach wofür wir gebetet hatten. Das bei dem Kilometerstand die ersten Reparaturen nicht lange auf uns warten würden, war klar. Wir wogen den Gedanken ab und entschieden uns nach einigem Ringen dazu „Danke, aber nein Danke“ zu sagen – hauptsächlich, weil es ein Fünfsitzer war und wir einfach mehr Platz suchten.

Leos Autobild

Daraufhin nahmen wir das Thema Auto erneut ins Gebet. Unser Fünfjähriger malte es auf ein großes Blatt Papier und diktierte mir seine genauen Vorstellungen. Wenige Wochen später war das Freundestreffen des Gebetshauses. Im Zuge dieses herrlichen Tages kam einer unserer Partner auf uns zu und fragte frei heraus, ob wir im Blick auf das neue Kind denn Bedarf eines größeren Autos hätten. Er zückte einen Schlüssel und erklärte er hätte eines für uns, wenn wir es möchten. Es stünde auf dem Parkplatz und wir könnten es ansehen, wenn wir wollen. Wir waren ziemlich überrumpelt, erfreut und überrascht und gingen mit zum Parkplatz. Ich flüsterte noch lachend zu meinem Mann: „mal schauen, ob es blau ist…“ und als wir am Parkplatz ankamen und er uns ein blaues Auto zeigte, musste ich doch sehr lachen. Es war ein Siebensitzer, 200000 Km drauf und eine solide Familienkutsche, die zwar ein paar Baustellen hatte, aber sicher noch etwas fahren würde. Unser Partner meinte, er würde das Auto in zwei Wochen noch durch den TÜF bringen und uns dann bringen, wenn wir es brauchen könnten. Ich stand verblüfft am Parkplatz, sehr berührt von diesem Mann, der sein Herz bewegen ließ und realisierte, dass Gott hier gerade etwas tat: Es war, als ginge er mit uns ins Gespräch über das Thema Auto. Wir beschlossen auch hier nicht gleich zu entscheiden, sondern ebenfalls das Gespräch mit Gott zu suchen. Für Gott war es ein leichtes zu zeigen, ob dieses Auto die Antwort auf unser Gebet war – er könnte unser jetziges endgültig zum Zusammenbruch führen oder aber dieses nicht durch den TÜF lassen oder oder oder…
Wir setzen uns also eine Deadline. Wenn wir bis in zwei Wochen keine anderweitige Antwort bekommen sollten und das Auto es durch den TÜF schaffen sollte, dann wäre die Sache klar. 

Zehn Tage später erreichte mich eine Mail meiner Mutter, die schrieb, dass sie sich immer noch Gedanken machen würden, im Blick auf ein Auto für uns, und zwei Autos ins Auge gefasst hätten – ob sie dem nachgehen sollten oder ob wir bereits weiter seien in dieser Frage. Es handle sich um einen VW-Bus und einen Peugeot.

Diesmal lösten ihre Gedanken einiges in mir aus, was tiefer ging als die Frage nach einem Auto. Man muss dazu wissen, dass sich meine Eltern sehr schwer getan haben mit unserer Entscheidung als Missionare im Vollzeitdienst zu dienen. Mein Vater hatte sich sehr deutlich dagegen ausgesprochen und wollte hier nicht Teil der Vorsehung sein. Seit vergangenem Sommer, in dem wir uns ausführlich mit meinen Eltern auseinandergesetzt hatten, hatte ich nicht wirklich mit meinem Vater gesprochen. Mehr aus praktischen Gründen, als aus emotionalen – wir hatten uns einfach physisch nicht gesehen und sind beide keine begabten Telefonierer. Aber dadurch war ein Kommunikations-Stau entstanden, der mich in jedem Fall nicht freudig stimmte. Mich bewegte also die Frage, aus welcher Motivation heraus er bzw. beide uns jetzt wohl beschenken wollte, ob sein Blick auf unseren Weg sich gewandelt hatte oder ob meine Eltern die Sorge umtrieb, dass Gott hier nicht für uns sorgen würde…

Das führte dazu, dass ich meinem Vater eine längere Text-Nachricht auf Band sprach. Neben der Frage nach dem Status Quo bezüglich unseres Weges und der Hinterfragung seiner Motive, quoll eine (auch für mich) unerwartete Liebeserklärung aus mir heraus. Ich fasste in Worte, was ich schon lange empfand: nämlich, dass mein Vater schon seit meiner Geburt Teil der Vorsehung für mich ist und so vieles in mich hineingelegt hat, was meine Freiheit und Fähigkeit für unseren Schritt in die Mission, überhaupt erst möglich gemacht hat. Er hat es mir schon immer leicht gemacht an einen großzügigen, treuen und liebevollen Vater im Himmel zu glauben, weil er eben dies auf Erden für mich ist. Ich durfte durch meinen irdischen Vater schon viele Charakterzüge meines himmlischen Vaters kennen lernen. In diese Gedanken war meine Mutter auch voll eingeschlossen, die uns von je her in die Freiheit entlassen hat und mir wahre Weiblichkeit und Mutterschaft vorgelebt hat. Ich schloss mit der Bitte nur dann die Autofrage weiter zu verfolgen, wenn es aus Freude heraus und nicht aus falsch begründeter Sorge geschähe.

Die Antwort meines Vaters kam prompt. Erstens würde er grundsätzlich nur schenken, wenn es ihm Freude macht und zweitens hatte sich an seiner Einstellung zu unserem Weg nichts geändert. Wenn ich ein Geschenk annehmen könne, ohne es als Einsicht zu werten, dass er sich getäuscht habe, dann würde er mir als seinem geliebten Kind und im Blick auf das kommende Enkelkind einfach gerne ein Auto schenken, damit wir sicher auf der Straße unterwegs seien.

Ich war zutiefst bewegt von seiner Antwort. Einmal mehr offenbarte mein Vater mir, ohne sich dessen bewusst zu sein, einen Charakterzug Gottes. Unser Vater im Himmel schaut uns oft an und weiß, dass wir gerade total auf dem Holzweg sind und in die falsche Richtung rennen – ja mehr noch – völlig von dem guten Weg abweichen, den er für uns gedacht hat. Diese Tatsache hindert ihn aber keineswegs daran uns zu lieben und uns dennoch zu beschenken.

Für mich löste sich ein großer Knoten der letzten Monate und ich realisierte einmal mehr, dass Gott nie einfach nur unsere Gebete erhört, sondern es immer auf Wegen tut, auf denen er möglichst viel Heilung ausschütten, Beziehungen wiederherstellen und Leben schenken kann. Die Antwort meines Vaters machte mich froh und auch frei. Denn ich meinerseits realisierte nochmal neu, dass ich ihn nicht von der Richtigkeit unseres Weges überzeugen muss. Das liegt in Gottes Hand.

Wir nahmen also das Angebot von Herzen gerne an und erkundigten uns nach den zur Wahl stehenden Autos. Der VW-Bus war blau, der Peugeot golden und beide Autos neu, was mich überraschend traf, weil ich ganz selbstverständlich von Gebrauchtwagen ausgegangen war. Wow. Welch ein Segen und ein Zeichen von Fülle. Instinktiv wollte ich mich für den blauen Bus entscheiden, da ja unsere Buben so inständig um genau so einen gebetet hatten. Es stellte sich aber heraus, dass der Peugeot viel besser auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten war. Und wieder war es, als würde Gott fragen: „Beharrst du darauf zu bekommen, wofür du gebetet hast, oder bist du bereit das noch Bessere anzunehmen, was ich für Dich vorbereitet habe?“  Diese Erkenntnis traf mich tief und ich frage mich seit dem, wie oft im Leben ich wohl schon die erstbeste Antwort auf eines meiner Gebete einfach angenommen habe, ohne wirklich in Beziehung zu Gott zu treten und zu erfahren, was er wirklich für mich vorbereitet hat…

Für unseren Fünfjährigen war das sofort klar:
Wir nehmen den Peugeot, weil er Gold ist und Gold ist eine königliche Farbe!

Das schönste für mich an der ganzen Geschichte war, dass mein Vater sich auf den Weg machte und uns das neue Auto gebracht hat. Wir hatten einen herrlichen Nachmittag und Abend zusammen, die Enkel freuten sich an ihrem Apapa und endlich war Mal wieder Zeit ausführlich zu sprechen und beisammen zu sein. Dafür bin ich zutiefst dankbar!
Und so steige ich nun jeden Tag in den goldenen Peugeot, der für mich so viel mehr ist als nur ein Auto. Er ist für mich ein Stück Offenbarung von Gottes Versorgung und einem Fragment seines wunderbaren Wesens. Unser Gott geht immer den Weg über Beziehung, Heilung und führt uns wieder und wieder ein Stück weiter in die Freiheit.
Er ist gekommen, damit wir das Leben in Fülle haben. 


"Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben"
 (Johannes 10,10)
















Mittwoch, 4. Juli 2018

Hoffnung im Tal des Todes

Ich habe in den letzten Tagen einen Artikel gelesen, in dem steht, dass Millionen von Männern in Asien keine Frau finden. Warum? Weil die Babys, die zu heiratsfähigen Frauen heran gewachsen wären, schon im Mutterleib den Tod gefunden haben. So sind nicht nur diese Mädchen Opfer der Ein-Kind-Politik und dieser lebensfeindlichen Kultur geworden, sondern jetzt auch die Männer.

Aber ich muss gar nicht so weit blicken, um mein Herz erschüttern zu lassen. Erst heute war ich beim Frauenarzt, der mir per Ultraschall mein ungeborenes Kind gezeigt, entzückende 3D Bilder ausgedruckt und auf meine Nachfrage folgende Fakten bestätigt hat: 
Wenn eine Frau zu ihm kommt und er stellt eine Schwangerschaft fest, was als erste Vorsorgeuntersuchung gilt und eben diese Frau entscheidet sich gegen das Kind und nimmt irgendwo anders eine Abtreibung vor, wird dem Frauenarzt rückwirkend von der Versicherung das Geld wieder abgezogen, welches er für die Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung bekommen hat. 
Denn was nicht ist, darf nicht sein. 

Wieder wird mir bewusst, dass Jeder von uns, der eine Krankenversicherung hat, in diesem Land Abtreibungen mitfinanziert. Denn was sich freundlich klingend "reproduktive Gesundheit" nennt, verbirgt auch das Töten von Kindern im Mutterleib hinter sich. Ob ich es möchte oder nicht - ob es Dir bewusst ist oder nicht - auch Du und ich tragen somit zu den 100.000 Abtreibungen, die allein in Deutschland jedes Jahr stattfinden, bei. Ich halte seit Jahren die Augen offen nach einer Krankenkasse, die sich dem Leben verschrieben hat und dieses Spiel nicht mitspielt - bislang vergebens. 

Gerade heute erschüttern mich diese Fakten und Zahlen besonders. Denn hinter jeder einzelnen Zahl steht ein kleiner Mensch, wie der, der in meinem Leib gerade heranwächst. Ich stehe einmal mehr und fassungslos vor der Kultur des Todes, die unsere Welt, unser Land und unsere Gesellschaft durchdrungen hat. 



Aber in meinem Herzen gibt es auch Hoffnung. Hoffnung, dass der Wind sich bald drehen wird. Hoffnung, dass endlich ein Erwachen stattfindet. Hoffnung, dass unsere blinden Augen geöffnet werden. Hoffnung, dass eine Erneuerung von Mutterschaft und Liebe in unserem Land möglich ist. Hoffnung, dass es mehr und mehr Menschen gibt, die eine tiefe Sehnsucht im Herzen tragen, dass das Leben in JEDER Lebensphase wieder angenommen und lebenswert wird. Und Hoffnung, dass diese Menschen beginnen ihre Stimme zu erheben.

Woher ich diese Hoffnung nehme? 
Weil ich weiß, dass wir einen Gott haben, zu dem wir unsere Stimme erheben dürfen. Einen Gott, der mich persönlich kennt und dessen Herz ich bewegen kann durch mein Gebet. Einen Gott, ohne dessen Willen nicht ein einziges Leben entstehen würde und der bereit ist mit sich ringen zu lassen. Einen Gott, den dieses Leid nicht unberührt lässt. Einen Gott, der eben diesen Wind der Veränderung wehen lassen und Licht und Leben in unser Tal des Todes bringen kann!!

Dazu ein Zeugnis: Vor etwa einem Jahr waren mein Mann und ich auf einem 24 Stunden Gebet in Rheinlandpfalz und haben eine Stunde geleitet, in der wir für den Schutz Ungeborener gebetet haben. Vor wenigen Tagen hat uns folgende Nachricht erreicht. Bei selbigem 24 Stunden Gebet, das dieses Jahr wieder stattfand, hat eine junge Frau Zeugnis gegeben. Sie war letztes Jahr in unserer Stunde anwesend. Sie war im dritten Monat schwanger und hatte eine vernichtende Diagnose bekommen. Nun kämpfte sie mit der Frage, ob sie das Kind abtreiben sollte. Kein Arzt hatte ihr irgendwelche Hoffnung gemacht, das Kind sei schwer behindert und nicht lebensfähig und das beste wäre es abzutreiben. Wir haben für Sie gebetet, nicht wissend welcher Kampf in ihr tobte. Sie hat sich für das Kind entschieden. Das Gebet hat sie durch die Schwangerschaft immer begleitet. Und sie hat ein kerngesundes Kind bekommen. 


Diesen Donnerstag 05.07.2018 um 10.00 Uhr findet im Gebetshaus Augsburg wieder das Gebet für Mutterschaft statt. Ich lade Euch herzlich ein, Euch im Geist mit uns eins zu machen (oder dazu zu kommen!) und eure Stimme zu unserem Vater im Himmel zu erheben. 


"Denn der Geist, den Gott uns gegeben hat, macht uns nicht zaghaft, sondern erfüllt uns mit Kraft, Liebe und Besonnenheit." 
Timoteus1,7

Freitag, 1. Juni 2018

Meine Tür und mein Schwert (erneut vom Mai 2017, weil oft danach gefragt wird)

Wir lernen momentan viel über das Reich Gottes. Es entblättert sich mir mehr und mehr, warum die frohe Botschaft tatsächlich froh machend ist und was das Wort Gottes mit meinem täglichen Leben zu tun hat. Manchmal erkenne ich, dass ich jahrelang an einer reich und wundervoll gedeckten Tafel gesessen bin, aber nur nach den Krümeln gegriffen habe, die in meine Nähe gefallen sind.

Dabei bin ich nicht nur eingeladen, sondern Tochter des Königs, der diesen Tisch gedeckt hat. Ich darf und kann mir von allem nehmen. Mehr noch - ich darf mich selbst sättigen und rechts und links austeilen. Und sogar noch mehr - ich habe das Recht und die Verantwortung als Kind des Hauses, anderen gegenüber die Gastfreundschaft meines Vaters zu leben. Ich darf selbstbewusst und mit frohem Herzen aufblicken und alles betrachten und auch ergreifen was vor mir liegt. Ich darf andere zu dem Fest einladen, weil ich weiß, dass mein Vater mir vertraut und dass meine Gäste auch seine Gäste sind. Alle Versorgung kommt von ihm. Und alles was sein ist, ist auch mein. (Lukas 15,31)

Viele von uns, auch ich für lange Zeit, leben im Reich Gottes wie Knechte, die glauben alles erbitten  zu müssen und für jeden Schritt eine Handlungsanweisung oder Erlaubnis von Gott brauchen. Das entspricht aber nicht der guten Nachricht und hat nichts mit dem zu tun, was Jesus tatsächlich für uns getan hat. Er hat uns aus der Knechtschaft befreit und frei gemacht als Kinder Gottes in die liebevolle Beziehung zu unserem Vater einzutreten.

Das solltest du Dir einmal ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen und in Dich hineinspüren, ob du das tatsächlich glaubst. Denn so steht es in der Bibel, in seinem Wort. Jesus spricht beständig davon, dass das Reich Gottes nahe herbei gekommen ist und bereits mitten unter uns ist. Und er sagt auch, dass wir Kinder Gottes sind (u.a. Röm 8,16)...
Diese Wahrheit wirklich für mich anzunehmen, hat weitreichende Konsequenzen. Viel weitere Konsequenzen als zumindest ich es bisher gesehen, geschweige denn gelebt habe. Als Kind im Haus meines Vaters kann ich mich völlig frei bewegen. Ich darf so vieles tun, ohne fragen zu müssen. Weil es selbstverständlich ist. So habe ich auch Vollmacht, weil der Vater sie mir gegeben hat. Durch Jesus. Es gibt Diener in Reich Gottes, die nicht nur Anweisung von mir befolgen werden, sondern mehr noch - sie sind um mich, um mir jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Ich darf in völlig selbstverständlicher Vollmacht handeln und sprechen. Und ja - der Vater erzieht mich dazu, dass ich diese Vollmacht weise gebrauche. Und er erzieht in Strenge, weil er weiß, was für mich am besten ist.  Ich gebe zu, dass es ein langsamer Prozess ist - ein Erkenntnisprozess. Aber jeder kleine Schritt in diesem Prozess hat die Kraft einer Explosion.

Soweit die Theorie - jetzt Mal ein Beispiel aus meinem Alltag.

Seit ein paar Wochen hängt folgendes am Bett unseres Sohnes,
Psalm 23

Wir haben ein paar Psalmen aufgeschrieben und bebildert. Das kam daher, weil wir schon vor einigen Monaten eingeführt haben, dass wir beim Abendgebet kurz still werden und hören, was Gott uns zu sagen hat. Unser Sohn liebt das. Aber gleichzeitig habe ich gemerkt, dass unser abendliches, immer gleiches Ritual begonnen hat ihn zu langweilen. Er wurde unruhig, hat wo er konnte abgelenkt, gealbert - ich schätze die meisten Eltern kennen das. Und wir haben vor einiger Zeit gehört, dass wir unsere Kinder nicht unterfordern sollen, weil sie einen reifen Geist haben. Und dieser Geist braucht Nahrung, braucht das Wort Gottes - ebenso wie der unsrige. Wir sind also drauf gestoßen, dass es eigenartig ist, mit ihm zu üben auf Gottes Stimme zu hören, wenn wir ihn nicht gleichzeitig mit Gottes Wort füttern - damit er die Stimme des Vaters erkennen lernt.
So kam es zu diesem Psalm.
Und wir sind echt verblüfft, wie sehr sich unser Abendgebet gewandelt hat. Unser Sohn liebt es. Er kann diesen bereits auswendig. Mal trägt er vor und Mami und Papi sprechen nach, mal anders herum. Psalm 100 hängt auch bereits und das tolle ist - diese Nahrung geht nicht so schnell aus und darum wird's auch nicht langweilig.

Aber zurück zu meinem Erlebnis. Letzte Woche Mittwoch war wieder so eine Nacht, in der ich des öfteren aus dem Schlaf gerissen wurde und es endete damit, dass unsere beiden Söhne meine Seite des Ehebettes belegten und ich ins Kinderzimmer zog. In solchen Nächten kommt das übelste aus meinem Inneren zum Vorschein. Ich war wütend, grantig, voller Selbstmitleid und gefüllt mit aggressiver Energie - lauter Dinge die mich schaudern lassen.
Ich habe mich also in das Bett meines Sohnes geknüllt und angefangen mit Gott zu hadern. Voller Anklage, aber auch voller Verzweiflung darüber was in den untiefen meiner Seele für ein Schweinehund lebt. Irgendwann hatte ich die Selbstanklage satt und bin zum Kampf übergegangen. Das einzige was mir einfiel war Psalm 23. (Toller Nebeneffekt des Abendgebets ist nämlich, dass nicht nur unser Sohn die Verse auswendig kann...)
"Der Herr ist mein Hirte..." wiederholte ich immer wieder und schließlich: "Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde." Ich habe diesen kleinen Satz immer wiederholt und mich daran festgeklammert.
Und plötzlich ist eine Tür aufgegangen.
Whow!!
Ich habe zum ersten Mal bewusst eine Tür ins Wort Gottes gefunden. Mein Tor. Meine Tür.
Ich saß plötzlich an diesem Tisch. Und Jesus saß neben mir. Ich wusste, dass er da ist, aber meine Augen waren auf diejenigen gerichtet, die ebenfalls in dem Psalm erwähnt werden: meine Feinde.

Und zum allerersten Mal wurde mir bewusst, wer meine Feinde sind. Ich sah sie alle: den Stolz, den Egoismus, den Grant, die Wut, das Selbstmitleid, die Selbstanklage (echt dunkel) und viele mehr. Mir wurde bewusst, dass die Feinde in meinem Innern viel schlimmer sind als es äußere je sein könnten; weil sie mir den inneren Frieden rauben. Mein Blick war auf meine Feinde gerichtet und mein Blick gefangen in allem, was ich sah.
Und dann hat mich jemand sachte am Arm berührt und ich habe die Augen von meinen Feinden los gerissen und auf den Tisch geblickt, an dem ich saß. Jesus war es, der mich angetippt hatte und er deckte Platten und Töpfe vor mir auf. Sie waren bis zum Rand gefüllt mit Sanftmut, Friede, Gelassenheit, Kraft, Freude, Milde, Ausdauer, Humor und was mein Herz noch alles begehren konnte. Und weil es Realität und nicht Fantasie war, weil das Wort wahr ist, konnte ich zugreifen und mir nehmen.
Das spannende war: meine Feinde waren nach wie vor da. Ich konnte sie immer noch sehen. Aber es war meine Entscheidung, wo ich meine Augen hin ausrichte und meinen Fokus drauf lege. Und sie hatten keine Macht mehr über mich. Ich bin mit voll bepackten Armen wieder ins Bett meines Sohnes gekrochen und dann irgendwann friedlich eingeschlafen.
Ab dem nächsten morgen hat Epheser 6,17 für mich eine neue Dimension angenommen. denn ich habe mein persönliches Schwert bekommen: "Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde." Und allein dadurch, dass ich dieses Wort festhalte, gewinnt es mehr und mehr Realität. Und wenn ich beginne den Feind damit zu schlagen, wird und muss er weichen. Es ist mir völlig neu erfahrbar geworden, dass Jesus, das lebendige Wort, eine Türe ist. Und das ich tatsächlich durch diese Türe treten kann und mich auf der anderen Seite - im Reich Gottes - frei bewegen kann. Hier wie dort.

Für wen das abstrakt klingt - ich kann euch nur ermutigen. Es war lange abstrakt für mich.
Aber ER ist auch deine Tür und es gibt ein Wort, dass zu deinem Schwert werden kann. 

Ich bete heute, dass du dein persönliches Schwert findest und lernst es zu verwenden!!

Dienstag, 29. Mai 2018

Mutterleib, Leben und Weiblichkeit

Der HERR hat mich schon im Mutterleib berufen; als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt. (Jes. 49,1)


Ich trage ein Kind unter dem Herzen. 
28. Woche.
Es streckt und bewegt sich regelmäßig und macht sich deutlich bemerkbar. 
Ich beobachte, wie mein Bauch sich beult und bewegt und mit jedem Tag wächst die Freude auf die Ankunft dieses kleinen Menschen. 
Mein Körper geht an seine Grenzen, um diesem kleinen Wesen Raum zu bieten im Werden. 
Dieses Kind nimmt diesen Raum ganz selbstverständlich ein und wird in wenigen Wochen heraus kommen und diese Welt erobern.

Und dieses Kind ist schon jetzt berufen. 
Der Herr kennt seinen Namen und weiß um jedes Haar auf seinem Haupt. 
Er ruft es beim Namen!

Beim Namen gerufen!


Mein Herz und meine Augen weinen für all die Kinder, die sich nie bemerkbar machen dürfen, deren erste Seins-Anzeichen nicht mit Freude begrüsst werden und die lange bevor sie den Bauch ihrer Mutter ausbeulen dürfen, ihres Lebens beraubt werden. 
Es zerreißt mich förmlich innerlich, wenn ich über die Entscheidung Irlands nachdenke und was diese über uns Menschen und unsere Zeit aussagt - ja mehr noch - was sie zu mir spricht, die ich ein Kind in meinem Leib trage und freudig erwarte. 
Einen Trost habe ich jedoch. 
So wie das meine, so ist jedes dieser Kinder, schon zum Zeitpunkt seiner Entstehung, von unserem Vater im Himmel beim Namen gerufen worden. 
Jedes einzelne hat einen Namen - eine Identität. 


Einzigartig!


Danke Inka für deinen bewegenden Blog Leben schenken, der mich tief getroffen hat und mich auf die Knie zwingt und einstimmen lässt in dieses Gebet um eine neue Weiblichkeit. Um eine neue Offenbarung dieser Schönheit und Kraft. Im Blick auf das Kind in meinem Leib frage ich mich, ob es ein Junge oder ein Mädchen sein wird. Und wenn es ein Mädchen wird, dann bete ich noch inständiger, dass es in eine Welt hineingeboren wird, in der der Wind des Zeitgeistes sich wendet und das Leben wieder als das gesehen wird was es ist: einzigartig, empfangenswert, geschenkt.  Eine Welt, in der Frauen wieder entdeckt haben, was sie so erstaunlich und wundervoll macht und eine Welt in der Frauen und Männer diese Schönheit wieder umarmen, anstatt sie abzulehnen. Frauen dürfen dem Leben Raum geben. Mit ihrem Körper, aber noch weit darüber hinaus. Jede Frau trägt diese besondere Fähigkeit in sich, Leben Raum zu geben und wachsen zu lassen - ob sie nun leibliche Kinder bekommt oder nicht. Die Dehnbarkeit einer Frau - körperlich wie geistig - ist unfassbar und wunderbar. Ich preise Gott dafür!

Ich bete heute für Euch Frauen, dass ihr den Raum in Euch entdeckt und geniesst, in dem Leben gedeihen darf! 

Beim Namen gerufen

In letzter Zeit begegnet es mir immer häufiger, dass Eltern ihren Kindern bereits im Mutterleib ihren Namen geben. Anfangs fand ich das etw...