Freitag, 22. September 2017

Die ersten Schritte auf dem Wasser

Seit drei Wochen ist Con nun Gebetshausmissionar. Auf dem folgenden Bild könnt ihr die ganze Truppe Missionare sehen, die im September neu im Gebetshaus ihren Dienst angetreten haben. Johannes Hartl hat sie am Donnerstagabend vorgestellt:

Die neuen Missionare

Ich staune immer noch, dass wir diesen Schritt tatsächlich gewagt haben und bin dankbar und froh, dass sich der innere Friede vertieft, Freude uns begleitet und das Wasser uns trägt. Con geht gerne morgens aus dem Haus und freut sich auf die Herausforderungen jeden Tages. Dazu wird er selbst Mal einen Blog schreiben =)

Johannes Hartl salbt Con während der Einsegnung im Gebetsraum
Danke

Worüber wir wirklich nur jubeln können, ist Gottes Versorgung. Unser tiefster Dank geht an Euch, die ihr es Euch aufs Herz habt legen lassen, uns auf diesem Weg zu unterstützen. So wächst momentan ein kleiner Kreis von Partnern, die unserem Weg im Geist mitgehen und uns finanziell unterstützen. Jede einzelne Zusage für Unterstützung bewegt uns zutiefst. Für uns klingt darin Gottes Antwort und Zusage mit: "Ihr seid auf dem richtigen Weg. Habt Vertrauen. Ich versorge Euch!"

Alltag im Licht Gottes

Wir starten gerade als Familie in einen Prozess, in dem wir unseren ganzen Alltag und alles, was sich in den letzten Jahren zu unserem Leben als Selbstverständlichkeiten dazugesellt hat, neu unter den Blick Gottes stellen. Das beginnt mit unserem Gebetsleben, betrifft Finanzen, geht über unsere Einkäufe und Gewohnheiten bis hin zu unserem Umgang miteinander. Wir sind erst am Anfang, aber es ist schön IHM alles hinzulegen. Wir wollen ihn in jede Frage und jede Entscheidung einbeziehen. Ich persönlich merke, wie wenig ich das bisher gemacht habe. So vieles versuche ich immer noch aus mir selbst heraus zu schaffen, ohne an die Quelle zu gehen. Und viele Dinge sind so zur Gewohnheit geworden, dass wir sie gar nicht mehr hinterfragen bzw. fragen was Gott eigentlich dazu sagt. Es ist ein Prozess, der auch ein beständiges Training bedeutet.
Als die Jüngerschaftsschule begonnen hat, haben wir diesen Prozess im Blick auf Gebet um Heilung begonnen. Es hat etwas gedauert, ist uns aber schon recht gut in Fleisch und Blut übergegangen, dass wir erstmal beten, wenn wir krank werden oder uns verletzen. Um hier nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin zutiefst dankbar, dass es Ärzte gibt und wende mich regelmäßig an solche. Dennoch darf es tiefer in unser Bewusstsein einsinken, dass Jesus der wahre Arzt ist und wir diesen als solchen auch ernst nehmen dürfen. Ich bin ziemlich sicher, dass uns das schon manchen Arztbesuch erspart hat 😊

In diesen Prozess einzusteigen erfüllt mich mit Spannung und Neugierde, weil ich ahne, dass sich manches verändern wird in unserem Alltag. Es gibt einiges, das wir loslassen müssen und anderes, was wir geschenkt bekommen werden. Wie das konkret aussieht werden wir hoffentlich mit der Zeit berichten können.

Ich bin so froh, dass wir durch diesen Prozess als Familie gehen dürfen. Vor allem die Kinder sind, gerade mir, im Alltag oft Spiegel meines unbewussten Tuns. Durch die beiden Buben spricht Gott deutlich in mein Leben. Unser Vierjähriger fordert Wahrhaftigkeit und nicht selten muss ich erstmal lernen ihn um Vergebung zu bitten, bis ich ihn lehren kann wie man sich entschuldigt. 
Gerade gestern hatten wir wieder so eine Situation, wo wir beide stur waren (es ging ums Essen) und Leo schließlich in sein Zimmer musste. In mir tobte ein echter Kampf. War ich dabei ihn wirklich zu erziehen oder versuchte ich da gerade lediglich meinen Willen durchzusetzen? Mein Stolz musste sterben und nachdem ich ein Stoßgebet zum Himmel geschickt hatte, bin ich zu Leo hinein, habe ihn auf den Schoss genommen und mich entschuldigt. Dann haben wir zusammen gebetet. Er hat es erstmal einfach hingenommen und ist mit zurück an den Tisch gekommen. Aber nach dem Essen ist er mir dann spontan um den Hals gefallen, hat gesagt "Ich hab Dich lieb Mami" und hat erklärt, dass es ihm leid tut, dass er wegen dem Essen gemotzt hat. 
Solche kleinen Episoden erlebe ich ständig. Noch viel zu oft verharre ich in meinem Stolz, beharre auf meinem Willen und meinem Blick darauf wie es "gut und richtig" ist. Aber manchmal haben wir auch einen Durchbruch und erleben, dass es viel fruchtbarer und heilsamer ist, wenn wir Gott einbeziehen und die Situation in sein Licht stellen. 

Kleine Episode aus unserem Leben

Am vergangenen Wochenende hatte unser Jüngster einen Unfall. Wir waren bei Juliana im Haus David und gerade dabei zu einer Hochzeit aufzubrechen. Linus hat sich ein Fläschchen, in das ich gerade erst heißen Tee gegossen hatte, gepackt und über Gesicht und Arm gegossen. 
"Hei, hei, heiiiii..." schrie er. Noch während ich ihm panisch die Kleider vom Leib gerissen und versucht habe ihn mit Wasser dort zu kühlen, wo es ihn erwischt hat, hörte ich mich ständig "Komm Hl. Geist" wimmern. Ich hatte nicht viele Worte, aber diese kamen immer und immer wieder aus meinem Mund. Es war schrecklich, weil sich sofort die verbrühte Haut der Innenseite seines kleinen Arms ablöste und klar war - wir holen den Notarzt. Con und ich versuchten abwechselnd den schreienden Linus zu beruhigen und beteten aus tiefster Seele. Mit dem Kind auf dem Arm wurde ich mit dem Helikopter nach Linz in die Klinik gebracht - der kleine Mann im Delirium und Gott sei Dank durch den Notarzt in einen schmerzfreien Drogenrausch versetzt. Für mich ging alles sehr schnell und alles was ich weiß ist, dass ich zuriefst dankbar war für jeden der mit anpackte. Den Notarzt, den Pilot des Hubschraubers, den Pfleger der uns in die Chirurgie beförderte...
Mein Herz ist fast gebrochen, als sie Linus in den OP geschoben haben und er trotz starker Mittel sofort merkte, dass ich nicht mit durfte und laut "Niee, niee..." wimmerte. Das war ein schrecklicher und schöner Moment zugleich, weil ich innerlich mit Jesus sprach und Linus einfach an ihn übergeben habe. Und ich wusste in diesem Moment ganz sicher, dass mein Sohn nicht eine Sekunde allein war, sondern begleitet und behütet...
Schließlich durfte ich Linus im Aufwachraum wieder in Empfang nehmen. Con und Leo kamen dazu und Leo bekam ein Eis von der Schwester geschenkt. Con berichtete, dass sobald der Helikopter in der Luft war, das ganze Team von Juliana bereits im Gebet gewesen war für uns. Danke!!
Unser Großer war von der Situation nicht aus der Ruhe gebracht worden und verkündete: "Bald geht es dem Lini besser." Wir haben den Rest des Tages und die Nacht im Krankenhaus verbracht. Nachdem er drei Stunden geschlafen hatte, wachte er auf und war sofort wieder sein fröhliches Selbst - zu meiner großen Erleichterung! Er hat seitdem keinerlei Schmerzmittel gebraucht. Heute (Donnerstag - fünf Tage nach dem Unfall) waren wir beim Verbandswechsel und die Wunde, die zwar groß ist, verheilt gut.
So haben wir in diesen intensiven Tagen Gottes Bewahrung und Begleitung erleben dürfen!

Danke für alle Gebete! 

Soviel von uns derweil,
Gottes Segen Euch!

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